Wasser ist ohne Zweifel einer der wichtigsten Bausteine des Lebens. Circa 60 bis 80 % unseres Körpers bestehen aus Wasser. Dank seiner hervorragenden Eigenschaften als Lösungsmittel für Salze und polare organische Verbindungen dient es als universelles Transportmedium im Körper, ist aber auch Endprodukt biochemischer Reaktionen.
Da der Körper durch Ausscheidung von Urin und Schweiß ständig Wasser ausscheidet, muß der Wasserverlust ersetzt werden, wobei die Aufnahme mit der Nahrung allein nicht ausreichend ist. Nur durch Trinken von Wasser bzw. wasserhaltigen Getränken in einer Menge von täglich 2 bis 3 Litern kann dem Körper ausreichend Wasser zugeführt werden.
Chemisch reines Wassser ist dazu ungeeignet, nicht nur, weil es sehr fade schmeckt, sondern weil es durch Herausspülung von Salzen aus dem Organismus zu einer gefährlichen Störung des Elektrolyt-Haushalts kommen kann.
Als Trinkwasser ist daher nur Wasser geeignet, das mehr oder minder stark mineralstoffhaltig ist. Für den Geschmack ist die sogenannte Härte des Wassers von Bedeutung, die in erster Linie durch die Carbonat-Härte (temporäre Härte, Ca2+ und Mg2+ an HCO3--Ionen gebunden) aber auch durch die Nichtcarbonat-Härte (permanente Härte, Ca2+ und Mg2+ an Cl-, NO3- oder SO42- gebunden) bestimmt ist. Als weitere Kationen sind Natrium und Kalium besonders hervorzuheben. Daneben sind noch zahlreiche andere Ionen sowie auch unlösliche Verbindungen enthalten, die als Spurenelemente teilweise erwünscht, teils auch störend sind. Letzteres trifft z.B. auf Eisen zu, das dem Wasser einen bitteren Geschmack verleiht und leicht zum "Ausflocken" (Bildung von unlöslichem Eisenhydroxid) neigt. Als schädliche Verunreinigungen können übermäßige Gehalte von Nitrat durch Auswaschung überdüngter landwirtschaftlicher Flächen enthalten sein, aber auch industrielle Rückstände aus Pestiziden, Insektiziden und anderer organischer Abfallstoffe. Hinzu kommen noch biologische Verunreinigungen durch Bakterien, Hefen u.a. Kleinstlebewesen, die sich unter ungünstigen Umständen so stark vermehren können, daß das Wasser dann nicht mehr zu Trinkzwecken geeignet ist. Trinkwasser wird fast immer als Mischung von Tiefenwasser aus Quellen oder Brunnen und aufbereitetem Oberflächenwasser in das Wasserleitungsnetz eingespeist. Die Qualität ist dabei naturgemäß von der örtlichen Bodenbeschaffenheit abhängig. Die Anforderungen für Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung geregelt. (aktuell geltende Fassung vom 5.12.90, BGBl. I, 2612; Neufassung vom 21.5.2001, Inkrafttreten zum 1.1.2003)
Bezeichnung | Ca2+ | Na+ | K+ | Mg2+ | HCO3- | SO42- | Cl- | NO3- |
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Black Forest | 5,2 | 0,6 | o.A. | 1,9 | 18,1 | 3,4 | 0,9 | o.A. |
Evian | 78 | 5 | 1 | 24 | 357 | 10 | 4,5 | 3,8 |
Fürstenbrunn | 34,0 | 5,9 | ö.A. | o.A. | 119 | o.A. | o.A. | o.A. |
Gerolsteiner Naturell | 140 | 12 | 3 | 49 | 652 | 20 | 9 | o.A. |
Kneipp Naturelle | 42,2 | 3,0 | 2,4 | 18,5 | 218 | 4,9 | 4,5 | <5 |
Nestlé Aquarel | 80 | 12 | o.A | 5 | 210 | o.A. | o.A. | o.A. |
Spreequell naturell | 19,4 | 6,9 | 1,9 | 3,7 | o.A. | 74,1 | 5,6 | o.A. |
ViO | 43 | 11 | o.A. | 6 | 150 | o.A | 18 | o.A. |
Vittel | 91 | 7,3 | o.A. | 19,9 | 258 | 105 | o.A. | o.A. |
Volvic | 11,5 | 11,6 | 6,2 | 8,0 | 71,0 | 8,1 | 13,5 | o.A. |
Mineralwasser entstammen in der Regel nicht dem Leitungsnetz der örtlichen Wasserversorger, obwohl mit Kohlendioxid (CO2) aufgesprudeltes Leitungswasser durchaus die Qualität eines Mineralwassers haben kann. Sind dem Wasser noch künstlich Meerwasser oder Mineralsalze zugefügt worden, spricht man von einem Tafelwasser, das keine Angaben zur geographischen Herkunft des Wassers enthalten darf und an einem beliebigen Ort abgefüllt sein kann. Quellwasser bezeichnet ein Wasser unterirdischen Ursprungs und muß wie Tafelwasser lediglich Trinkwasserqualität aufweisen. Quellwasser ohne Zusatz von Kohlendioxid werden auch als Stille Wasser bezeichnet. Wegen des geringen Mineralstoffgehalts sollten diese nicht in zu großer Menge konsumiert werden, da dabei die Gefahr des Ausschwemmens der im Körper vorhanden Mineralstoffe besteht. Natürliche Heil- und Mineralwasser stammen aus definierten unterirdischen Quellen und sind am Quellort abgefüllt. Die Qualität wird durch eine amtliche Prüfung gewährleistet und zumindest in Auszügen auf dem Etikett angegeben. Heilwasser weisen lebenswichtige Mineralstoffe oder Spurenelemente auf, deren Wirksamkeit nachgewiesen sein muß. Die einzigen Veränderungen, die an diesen Wassern vorgenommen werden darf, ist die Entfernung von Eisen und der Zusatz von Kohlensäure. Die gesetzlichen Bestimmungen befinden sich in der Mineral- und Tafelwasserverordnung vom 1.8.84 (BGBl. I, 1036) zuletzt geändert durch die VO vom 5.12.90(BGBl. I, 2600)
2004 wurden in Deutschland von den 226 Mineralbrunnen 9,4 Milliarden Liter produziert. Damit ist Mineralwasser das beliebteste alkoholfreie Getränk,
Bezeichnung | Quellort | Ca2+ | Na+ | Mg2+ | K+ | HCO3- | SO42- | Cl- |
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Anhaltiner Bergquelle | Hecklingen | 190 | 83 | 53 | 6 | 379 | 105 | 112 |
Apollinaris classic | Bad Neuenahr-Ahrweiler | 100 | 410 | 130 | 20 | 1810 | 80 | 100 |
Aquintéll | Walsum | 16 | 231 | 7 | 46 | 361 | o.A. | 113 |
Bad Harzburger Urquell | Bad Harzburg | 58 | 9 | 8 | o.A. | 108 | 49 | 10 |
Bad Liebenwerda | Bad Liebenwerda | 16,1 | 7,2 | 3,0 | 1,7 | o.A. | 63,0 | 5,0 |
Bad Pyrmonter | Bad Pyrmont | 53 | 5 | 25 | 1 | 253 | 9 | 14 |
Bella Fontanis | Sachsenheim-Spielberg | 600 | 38,0 | 89,0 | 8,4 | 340 | 1530 | 38,0 |
Brandenburger Quell | Diedersdorf | 80 | 8 | o.A. | o.A. | 206 | o.A. | 26 |
Christinenbrunnen | Teutoburger Bergquelle | 55 | 34 | o.A. | o.A. | 525 | 126 | 261 |
Elitess | Baruth Quelle | 58 | 4 | 6 | 1 | 186 | o.A. | 8 |
Fürst Bismarck | Aumühle / Sachsenwald | 62 | 10 | 4 | o.A. | 193 | 17 | 15 |
Glashäger | Bad Doberan | 106 | 12 | 10 | o.A. | 243 | 94 | 29 |
Lauchstädter Heilbrunnen | Bad Lauchstädt | 112 | 58 | 44 | 22 | 325 | 287 | 37 |
Lichtenauer | Lichtenauer Quelle | 68,7 | 15,4 | 12,3 | 1,8 | 155 | 89,9 | 23,0 |
Merkur | Laurentius-Quelle | 177 | 37 | 79 | 6 | 329 | 395 | 112 |
Rhön Sprudel | Ebersburg | 46 | 5 | 25 | 15 | 234 | 32 | 10 |
Selters | Selters / Lahn | 110 | 290 | 40 | 10 | 850 | 20 | 260 |
SpreeQuell | Berlin | 208 | 48 | 23 | 4 | 403 | 258 | 94 |
St. Gero Heilwasser | St. Gero | 331 | 121 | 109 | 10 | 1775 | 35 | 39 |
Wildsberg | Malsfeld | 503 | 191 | 160 | 21 | 1976 | 614 | 86 |
Sauerstoffwasser ist statt mit Kohlensäure durch Sauerstoff angereichertes Wasser. Während CO2-haltiges Mineralwasser praktisch keinen Sauerstoff, Leitungswasser nur ca. 5 mg O2/l und frisches Quellwasser bis zu 10 mg O2/l enthalten, liegt der Sauerstoffgehalt im Sauerstoffwasser bei ca. 50 bis 70 mg O2/l. Der Sauerstoff soll im Magen-Darm-Trakt allgemein den Stoffwechsel fördern und auf das Immunsystem stimulierend wirken.
Als Schorle bezeichnet man mit Mineralwasser verdünnte Fruchtsäfte oder Weine.
Wem stille Wasser zu fade schmecken, dem stehen seit einigen Jahren sogenannte "Wasser mit Geschmack" zur Verfügung. Mit zunehmend steigenden Umsätzen haben alle großen Markenhersteller von Quell- und Mineralwasser geschmacklich aufgepeppte Wasser im Sortiment.
Dabei werden Fruchtsäfte oder Teeauszüge zugesetzt. Alternativ werden natürliche Aromen verwendet, die dem Wasser Apfel-, Zitronen- oder andere Geschmacksnoten verleihen. Diese Aromastoffe, meist ätherische Öle, werden aus pflanzlichen Ausgangsstoffen mittels physikalischer, enzymatischer oder mikrobiologischer Methoden extrahiert und oftmals modifiziert. In der Regel stammt das Aroma daher nicht aus der entspechenden Frucht. Durch geeignete Kombination dieser Aromen wird versucht, dem Fruchtgeschmack möglichst nahe zu kommen. Da dies nicht immer gelingt, schmecken insbesondere die Produkte im unteren Preissegment mehr oder minder synthetisch.
Hervorzuheben ist der Zusatz von Zucker von bis zu 43 g/l. Dies entspricht etwa der Hälfte des Zuckergehaltes von Limonade. Bei größerer Trinkmenge sollte man daher auch die damit aufgenommenen Kalorien berücksichtigen.
Nachstehend einige Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Bezeichnung | Zusätze | Kohlenhydrate | Brennwert |
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Gerolsteiner Moment Grüntee/Traube | Grüntee-Extrakt, Traubensaftkonzentrat(10%) | 4,3 g | 75,9 kJ = 18,1 kcal |
Gerolsteiner Moment Weißtee/Birne | Weißtee-Extrakt, Birnensaftkonzentrat(10%) | 4,4 g | 75,3 kJ = 18,0 kcal |
Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019